Die Handkralle

Die Handkralle ist das Emblem der ATK-SV. Sie wurde ebenfalls von Horst Weiland kreiert und gesetzlich geschützt. Die Handkralle symbolisiert das Schlagen, Fassen und Reißen.

Über den Symbolcharakter hinaus ist die Handkralle von großem praktischen Wert in der realen Selbstverteidigung. Der ATK-Kämpfer setzt diese eher unkonventionelle Handhaltung über das Schlagen, Fassen und Reißen hinaus auch in der Grundstellung vor einem Angriff und während des Angriffs beim Abblocken eines Schlages ein.

Die Handkralle ist Waffe und Symbol der Anti Terror Kämpfer

Vergleich der einzelnen Handhaltungen

Ein Vergleich zeigt, dass die Handkralle allen anderen möglichen Handhaltungen in Bezug auf ihre Zweckmäßigkeit überlegen ist.

Dem Verteidiger stehen in einer Notsituation in der Regel keine Waffen oder Gegenstände, die er als solche benutzen kann, zur Verfügung. Er sieht sich daher gezwungen, die ihm gegebenen körperlichen Möglichkeiten voll auszuschöpfen und sie so einzusetzen, als wären sie Waffen. Neben den Füßen kann der Verteidiger als wichtigstes Verteidigungsmittel vor allem seine Hände benutzen. Während einer Auseinandersetzung werden die Hände hauptsächlich zum Schlagen, Fassen und zur Schlagabwehr eingesetzt. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass eine körperliche Konfrontation im ungünstigsten Falle aus mehreren Bewegungsabläufen bzw. aus einer Serie von Verteidigungs- und Angriffstechniken bestehen kann. So kann auf einen Block eine Schlag- oder Fasstechnik, auf eine Schlag- eine Fasstechnik oder auf eine Fass- eine Schlagtechnik folgen. Daher sollte auch ein schneller Wechsel von der einen zur anderen Handhaltung möglich sein. Eine zweckgebundene Handhaltung muss demnach diesen Anforderungen gerecht werden.

Vor- und Nachteile der Faust

Ballt der Verteidiger während des Kampfes seine Faust, so ist es ihm mit dieser Handhaltung möglich, einen Schlag abzublocken und einen äußerst effektiven Fauststoß, bzw. -schlag auszuführen. Beabsichtigt der Verteidiger aber zu Blocken und mit der gleichen Hand zu greifen, so muss er seine Hand öffnen und wieder schließen. Aufgrund der Schnelligkeit eines Angriffs wird ihm das nicht immer gelingen. Die gleichen Probleme ergeben sich, wenn er zuerst schlägt, und dann fassen will. Die geschlossene Faust kann im Ergebnis zwar im Verteidigungsfall als Schlagwaffe äußerst wirkungsvoll eingesetzt werden, sie ist jedoch nicht in jeder Hinsicht zweckmäßig.

Vor- und Nachteile der offenen Handhaltung

Wird während der Notsituation überwiegend eine offene Handhaltung mit gestreckten Fingern eingesetzt, sind die Probleme anders gelagert. Dem Verteidiger wird eine Schwachstelle des Angreifers vor Augen geführt. Er wird versuchen, die Finger zu greifen und zu hebeln. Aufgrund ihrer anatomischen Gegebenheiten besteht die Gefahr, dass die Finger bei solchen Aktionen brechen oder zumindest stark überdehnt werden. Eine derart verletzte Hand ist im Ernstfall nicht mehr zu gebrauchen. Zum Schlagen ist die weit geöffneten Hand denkbar ungeeignet, denn es kann lediglich mit der Handkante geschlagen werden. Darüber hinaus ist auch ein Fingerstich möglich, dieser kann aber nur bei Weichteilen Wirkung entfalten. Für einen wirkungsvollen Schlag muss daher die Hand zur Faust geschlossen werden. Auch besteht die Gefahr, dass die gestreckten Finger sich in der Kleidung des Angreifers verfangen und dadurch die Einsatzmöglichkeiten der Hand weit eingeschränkt werden. Vor allem wegen der Empfindlichkeit der einzelnen Finger ist eine Kampfhaltung mit einer überwiegend offenen Hand mit gestreckten Fingern zu vermeiden.

Vorteile der Krallenhand

Bei der von den Anti-Terrorkämpfern benutzten Krallenhand werden die oberen zwei Gelenke der Finger in einem rechten Winkel so gebogen, dass die Fingernägel sichtbar sind, wenn man die Handinnenseite betrachtet. Dabei ist darauf zu achten, dass zwischen den einzelnen Fingern ein Zwischenraum von gleicher Größe verbleibt. Eine derartige Handhaltung ermöglicht es, die Muskeln der gesamten Hand anzuspannen. Dadurch wird die Hand insgesamt härter, widerstandsfähiger und damit auch unempfindlicher. Es wird einem Angreifer schwer gemacht, die Finger anzugreifen, um auf diese Art und Weise seinen Gegner zu schwächen. In diesem Umstand ist ein entscheidender Vorteil gegenüber der offenen Handhaltung zu sehen. Auch eine wirkungsvolle Blocktechnik kann mit der Handkrallenkante ausgeführt werden. Durch die Anspannung der Handmuskeln ist die Muskulatur unterhalb des kleinen Fingers so gestärkt, dass ein Schlag effektiv und nahezu ohne Risiko abgeblockt werden kann. In diesem Bereich ergibt sich kein Nachteil gegenüber dem Block mit einem Unterarm. Nahezu das Gegenteil ist der Fall, denn die Unterarmknochen sind in der Regel nicht von einer schützenden Muskelschicht umgeben, es bestehen daher bei einem Unterarmblock erhebliche Verletzungsrisiken. Weitergehend kann die Krallenhand auch beim Schlagen wirkungsvoll eingesetzt werden. Möglich sind Schläge mit dem Handrücken, mit der Handkante und vor allem mit dem Handballen.

Als Schlagwaffe ist die Faust zwar wirkungsvoller, jedoch ist es dem Verteidiger möglich, bei Bedarf die Krallenhand blitzschnell zu einer Faust zu schließen, um dann zuzuschlagen. Der maßgebliche Vorteil der Krallenhand gegenüber der Faust liegt aber darin, dass mit ihr auch gefasst werden kann. Es ist daher möglich, nach einem Block mit der Handkrallenkante sofort den Schlagarm zu erfassen und beispielsweise eine Wurf- oder Hebeltechnik anzusetzen.

Dieser Vorteil der Krallenhand zeigt sich deutlich bei dem von den ATK-Kämpfern ausgeführten Schockschlag zur Kehle des Angreifers, bei dem gleichzeitig auch gegen die Kehlkopfnerven gedrückt wird. Der Angreifer wird durch diese Schlag/Griffkombination nahezu sofort außer Gefecht gesetzt. Eine derart effektive und für die ATK-Selbstverteidigung typische Technik kann nur mit der Krallenhand durchgeführt werden.

Auch das von den ATK-Kämpfern praktizierte Reißen ist nur mit der Handkralle möglich. Mit dieser Technik werden auch die Fingernägel auf wirkungsvolle Art und Weise in die Selbstverteidigung eingebunden. Bei allen anderen Handhaltungen ist diese Einsatzmöglichkeit der Hand außer Acht geblieben. Mit den Fingernägeln können kleinere Verletzungen in der Haut des Angreifers verursacht werden, die eine Schockwirkung hervorrufen können. Das Gefühl des „verletzt seins“ bringt den Verteidiger in eine psychologisch bessere Position. Eine weiterer Vorteil des Reißens besteht in der Dosierbarkeit. Ein Angreifer kann leicht verletzt, geschockt oder wenigstens abgelenkt werden. Dabei ist keine besondere Kraftanstrengung nötig, um die beabsichtigte Wirkung zu erzielen. Vor allem für Personen mit geringerer Körperkraft ist das Reißen daher wesentlicher Bestandteil der realen Selbstverteidigung.

Die Vielseitigkeit der Handkrallen wird noch dadurch erhöht, dass sie die Mittelstellung zwischen der offenen und der geschlossenen Handhaltung ist. Ein schnelles Wechseln von der einen zur anderen Handhaltung ist daher problemlos möglich. Damit verschließt sich die Krallenhand den anderen Handhaltungen nicht. Im Gegenteil, die Hand wird zu einem effektiven Werkzeug, das in der Verteidigung aber auch im Angriff je nach Bedarf zweckgebunden eingesetzt werden kann.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Krallenhand die spezifischen Vorteile der konventionellen Handhaltungen in sich vereint. Es wird daher gelingen, sich mit dieser Handhaltung, im Zusammenwirken mit den Verteidigungstechniken des ATK-Systems effektiv zu verteidigen.

Kai M. Jacobi