Geschichte des Iaido

Iaidō geht zurück auf eine Legende wonach der Samurai Jinsuke Shigenobu (1542 – 1621) im Jahre 1567 in einem Tempel die Erleuchtung hatte wie man in einer einzigen, fließenden Bewegung sein Schwert ziehen, schneiden und so seinem Gegner zuvor kommen kann.
Darauf gründete er seine vom Zen beeinflusste Schule und nannte diese Shinmei Muso-Ryū (göttlich inspirierte Stil). Er selber nannte sich nun zu Ehren der Gottheit (Hayashizaki Myojin) Hayashinsaki Jinsuke Shigenubo.
Nach seinem Tod wurde die Schule sowohl als Shin Muso Hayashisaki-Ryū als auch Shigenobu-Ryū bezeichnet.
Auf dieser Schule begründen sich heute die meisten Iaidōstile wie auch die Muso Shinden-Ryū (im Traum von den Göttern überlieferte Schule).

Iaidō war aber keine Erfindung von Shigenobu. Es gab in verschiedenen Bujutsu-Ryū (Kriegskunstschulen) schon eine spezielle Form des Ziehens und Treffens die unter verschiedenen Namen bekannt, wenn auch nicht sehr verbreitet war. Unter Battōjutsu der Kunst des treffenden Schwertes oder Iaijutsu wurde beispielsweise im Tenshin Shoden Katori Shinto-Ryū oder im Takenouchi-Ryū Iai praktiziert.

Shigenobu begründete aber die erste nicht kämpferische, vom Zen beeinflusste, spirituelle Form des Iai. Im Laufe der Zeit wurden von Schülern und Lehrern dieser und anderer Schulen weitere Stile begründet und durch Aufspaltungen weiter entwickelt. So wuchs die Zahl der Iaidōstile in hohem Maße ins Unübersichtliche.

Die Bezeichnung Iaidō taucht zum ersten Mal in den 1930er Jahren auf, in einer Zeit der Restauration der alten Kriegskünste, in denen viele der einst kriegerischen Techniken zu spirituellen oder sportlichen Kampfkünsten umgewandelt wurden. So wurde aus dem Schwertkampf Kenjutsu der Wettkampfsport Kendō (Weg des Schwertes), die Kriegskunst Jujutsu/Jiu Jitsu (sanfte Kunst) fand seine Nachfolge in Judō (sanfter Weg) und aus Iaijutsu wurde Iaidō, um nur einige Beispiele zu nennen.
Der Anhang Dō (Weg) erklärt die nicht kriegerische, spirituelle, geistige Entwicklung hinter der eigentlichen Technik. Man spricht im allgemeinen von Budō (Kriegskunst/Kriegweg) Künsten, Kampfsystemen, die einem Weg mit einem philosophischen Gedanken folgen.

Um die Vielzahl der Iaijutsu Techniken zu systematisieren, wurden 1968 vom Alljapanischen Kendōverband (Zen Nihon Kendō Renmei) sieben Kata als einheitliches „Grundiaidō“ Seitei Gata zusammen gefasst. 1980 kamen drei, 2001 zwei Kata hinzu, sodass es heute 12 weltweit einheitliche Grundformen des Iaidō gibt. Diese 12 Formen sind die Grundlage für Prüfungen die in den meisten offiziellen Verbänden abgelegt werden. Seitei Iai ist der Grundstock aller Stile, egal welcher Auslegung oder Lehre sie weiterhin folgen.

Die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Schulen sind die Muso Shinden-Ryū und die Muso Jikiden Eishin-Ryū.