Budo

Die modernen Kampfkünste Japans werden heute unter dem Begriff Budo (Krieg/Kriegskunstweg) zusammengefasst.

Budo hat seinen Ursprung in der Tradition der japanischen Kriegerkaste der Samurai. Diese lebten in ihrer Blütezeit nach einem strengen Ehrenkodex, Bushido (Weg des Kriegers), welcher fasst alle Belange des Lebens eines Kriegers regelte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus den Kampfkünsten/Kriegskünsten (Bujutsu) eine Methode zur individuellen Selbstvervollkommnung und aus Bujutsu wurde Budo.

Nach der Zeit der Kriege in Japan herrschte ab 1600 weitestgehend Frieden und so rückte das Üben für den Krieg mehr und mehr in den Hintergrund. Man suchte also nach einem Weg, die Kriegskünste zur Charakterschulung und Erziehung weiter zu nutzen. Durch die Verbindung zum Zen erhielten die meisten Systeme einen ethischen Inhalt. Dadurch bekam der philosophische Gedanke der Künste mehr Gewicht. Aus Kenjutsu wurde Kendo, aus Iaijutsu wurde Iaido und letztendlich aus Jiu-Jitsu/Jujutsu Judo. Die eigentlichen Kampfkünste blieben aber parallel dazu erhalten.

Nach Definition des japanischen Budo Dachverbandes bedeutet Budo: stählen von Körper und Geist, den Charakter veredeln und die Urteilskraft zu schärfen, um zu einem besseren Menschen zu werden und zum Wohle der Gesellschaft beizutragen.

Weitere Budokünste sind:

Kyudo – der Weg des Bogens 
Karatedo – der Weg der leeren Hand
Aikido – Weg der göttlichen Harmonie

sowie Künste ohne den Zusatz Do, wie:

Sumo 
Naginata
Kempo

Kyudo – der Weg des Bogens

Heute bezeichnet man alle Kampfkünste die in dieser Tradition stehen als Budokünste. Außerdem hat sich Budo weltweit als Sammelbegriff für Kampfsport etabliert.

Der Begriff Kobudo (altes Budo oder kleines Budo) bezeichnet zum einen die traditionellen Kampfkünste Japans aller Bevölkerungsschichten, zum zweiten die Waffensysteme der Bevölkerung von Okinawa.

Kobudo – alte Kriegskunst

Budo zu betreiben bedeutet einen Weg zu beschreiten, der kein Ende hat.

„Der wahre Wert des Schwertkampfes geht immer über die reine Technik hinaus.“
Miyamoto Musashi